Besenwirtschaft "Rittersprung" Häfnerhaslach             

                           19. Februar 2015

Zwölf Uhr mittags– wer denkt da nicht an den bekannten Filmklassiker.

Und auch am 19. Februar 2015 traf sich eine Gruppe von 30 „verschworenen ASPlern“ zum „High Noon“. Das Ziel war die Besenwirtschaft „Rittersprung“ in Häfnerhaslach. Dort kam es jedoch nicht zum Kampf – sondern guter Wein, leckeres Essen und tolle Stimmung sorgten  für einen äußerst gelungenen und sehr unterhaltsamen Nachmittag.

 

Wie immer bestens organisiert durch Adolfine Kübler, die uns vor Ort dann gleich mit einem launigen Trinkspruch begrüßte: „Oin hemmer scho, zwoi griega m‘r no, ond drei kenne m‘r vertraga. Was nützt des Geld em Altersheim, bei rotem Tee ond Haferschleim..“. Die Teilnehmer quittierten dies mit einem herzhaften Beifall und ließen sich dann auch den Wein und das Essen gut schmecken. Und was gab es doch untereinander wieder viel zu erzählen. Dass dabei auch manch schmunzelnder Rückblick auf die früher gemeinsam verbrachte Zeit in unserer Kreissparkasse mit dabei war, versteht sich ja von selbst.

 

Zwischendurch – um mal die Beine zu vertreten und etwas frische Luft zu schnappen – gab es dann wieder einen kleinen Rundgang durch die von vielen alten Fachwerkhäusern geprägte schöne Ortschaft. Von „unserer Fine“ erfuhren wir dabei wieder etliche interessante Hinweise und Erläuterungen.

 

Beim anschließenden gemeinsamen Kaffeetrinken gab es dann noch drei „Gschichtla zum Lacha“. So hatten wir alle sehr viel Spaß. Bedauerlich nur, dass  dieser lustige und gemütliche Nachmittag viel zu schnell zu Ende ging. Und wie immer hieß es dann beim Verabschieden: „Gell, beim nächsta ASP-Treff send m’r wieder dabei!“

 

Horst Neidhart


                Filmnachmittag  "Auf dem Jakobsweg"

                                  11. März 2015

    hochinteressante und faszinierende Pilgerreise von Martin Peipe


Die zweite Veranstaltung im Jahresprogramm  2015 der Aktiven Sparkassen Pensionäre (ASP) mit dem Titel „Auf dem Jakobsweg“ fand am 11. März 2015 im Schiller Foyer der Hauptstelle statt.

 

Ca. 50 Pensionärinnen und Pensionäre hatten sich angemeldet.

 

Unser Pensionär und langjähriger Leiter der Filiale in Steinheim Herr Martin Peipe pilgerte von März bis Juni 2010 über 3 Monate auf dem Jakobsweg der in Steinheim begann und durch Deutschland, die Schweiz und Frankreich nach Spanien zum angeblichen Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galicien führte. Dabei legte er 2.800 km zurück, die auch über steinige und steile Wege führten.

 

Durch das Wirken und die Fürsprache des heiligen Jakobus wurde den Menschen ein versöhnender Christus vermittelt, sagt die Geschichte.

 

Über diese Pilgerreise hat er einen Bilderbericht zusammengestellt und diesen in ca. 90 Minuten mit dem Beamer gezeigt. Persönlich kommentierte er seine Entbehrungen, Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen.

 

Wir sahen gut erhaltene Kathedralen, Kirchen, Burgen aber auch Ruinen.

 

Alle schauten still und gebannt auf die Leinwand und man hörte manchmal ein Raunen durch die Reihen gehen wenn imposante Bauwerke zu sehen waren. Herr Peipe verstand es, die Teilnehmer mitzunehmen, so dass jeder von uns diese Pilgerreise fast selbst durchlebte.

 

Denn wer als Pilger sein Ziel in Santiago erreicht, bekommt eine Urkunde, die Compostela, versehen mit dem Symbol der Jakobsmuschel.

 

Am Ende dankte Friedrich Rutte vom ASP-Team Herrn Peipe unter großem Beifall der Teilnehmer und überreichte ihm ein Weinpräsent. Seiner anwesenden Ehefrau überreichte Friedrich Rutte einen Blumenstrauß.

 

An Stehtischen vor dem Schiller Foyer stand Herr Peipe anschließend bei Kaffee und Gebäck in Form von Jakobsmuscheln allen Interessierten mit Rede und Antwort zur Verfügung.

 

 

Friedrich Rutte


    Ausflug mit historischer Stadtführung nach Esslingen

                                   6. Mai 2015

Auf nach Esslingen


Am 6. Mai begaben sich 34 frohgelaunte ASPler mit dem Omnibus der Firma Hönes, auf zur alten Reichstadt Esslingen.


Wie gewohnt gab es im Bus erstmal ein kleines Vesper.

So kamen wir gegen 11.00 Uhr gut gestärkt bei der Burg

in Esslingen an.

Nach einem kleinen Rundgang auf dem Burggelände mit einem tollen, weitreichenden Blick über die Stadt und das Neckartal ging es zu Fuß oder mit dem Bus hinunter in den Stadtkern. Durch die verwinkelten Gassen und vorbei an wunderschönen Fachwerkhäusern, kamen wir gegen 12.30 Uhr im Palmschen Bräuhaus zum Mittagessen an.


Um 14.00 Uhr begann dann eine erlebnisreiche und gut erklärte Stadtführung. Es wurden zwei Gruppen gebildet und jede Stadtführerin war Meister ihres Faches. Wir erfuhren interessantes über die alte Reichstadt, das Marktrecht, die Handelswege und die vielen Kirchen. Vorbei am alten Rathaus, am Postmichelbrunnen und natürlich auch bei der Sektkellerei Kessler. Hier hat mancher noch eine Probe genommen.


Nach der Stadtführung wurde eine kleine Pause eingelegt und jeder konnte noch auf eigene Faust etwas unternehmen.


Um 17.30 Uhr war Rückfahrt angesagt. Es waren alle da, denn die Füße waren müde.


So ging ein erlebnisreicher Tag zu Ende und jeder freut sich schon auf die nächste ASP Veranstaltung.


Fine Kübler


                   Wandern im Schwäbischen Wald

                           Mittwoch 10. Juni 2015

„Wandern im Schwäbischen Wald“

 

Von der Gegend, in die uns die diesjährige ASP-Wanderung führte, heißt es nicht umsonst, sie sei auf der „Bestenliste der Schöpfung“ ganz weit vorne angesiedelt! Und so zogen am 10. Juni 2015 rund 30 ehemalige Mitarbeiter und jetzige ASP-ler gut aufgelegt nach einem zünftigen 2. Frühstück vor Ort bei herrlichem Wanderwetter frisch und munter los, hinein in den Schwäbischen Wald. Auf dem „FUXI-Weg“ bei Mainhardt-Mönchsberg lernten wir an verschiedenen Stationen die Natur auf unterhaltsame, teilweise auch lustige Art und Weise kennen, wir konnten das Naturdenkmal, die wildromantische „Olgaschlucht“, durchqueren, die Unterwasserwelt anschaulich bestaunen, den „Limes-Lehrpfad“ kreuzen, bis wir dann an einem Rastplatz an der idyllischen „Rot“ eine kleine Verschnaufpause einlegten. Aber auch diese Zeit wurde genutzt für interessante Erklärungen über den Umgang mit Karte und Kompass. Die gute Waldluft und der dadurch entstandene Hunger trieb uns bald weiter zur „Rösersmühle“, die der Wirt an diesem Tag extra für uns geöffnet hatte. Nach einem ausgiebigen und nahrhaften Mittagessen gingen wir dann die 2. Hälfte der Wanderung an: Vorbei an informativen Stationen über Waldboden, Pilze und Pflanzen, wieder zu unserem Ausgangspunkt der Wanderung zurück. Durch diese vielfältige Abwechslung wurde uns der Weg nicht lang, die 10 km schafften alle Teilnehmer „mit links“.

 

Natürlich darf bei unseren Wanderungen ein zünftiger Abschluss nicht fehlen. So kehrten wir am späten Nachmittag noch in Löwenstein ein und genossen bei Kaffee und Kuchen das herrliche Panorama des „Breitenauer Sees“ bis hinüber nach Heilbronn.

 

Für die gute Organisation und die fachkundige Durchführung möchten wir den beiden ASP-lern Monika Faeseler und Bernhard Eberl herzlich danken. Wir freuen uns schon heute wieder auf die nächste Wanderung im kommenden Jahr und das gute Miteinander. Bis dann!


                      Radtour vom Korn zum Mehl

                          Dienstag 14. Juli 2015

Bei idealen Wetterbedingungen starteten 18 gutgelaunte ASP-ler am Osterholz in Asperg zur Radtour über die Getreidefelder des Langen Feldes in den schattigen Waldabschnitt des Egerten in Stammheim zum ersten Servicepunkt am Freizeitbad in Münchingen. Unser Begleitservice, Werner Knoll, Reini Fröhlich und verstärkt durch Petra Benub, empfing uns mit erfrischenden Getränken, sowie mundgerecht geschnittenen Obsthäppchen. So gestärkt führte uns unser „Scout“ Heinz Zeyhle parallel zur Strohgäubahnlinie nach Schwieberdingen, das wir bei starkem Gegenwind sicher erreichten.

Die traditionelle Mittagstafel wurde unter dem schattigen Vorplatz des Hallenbades aufgebaut und unser Serviceteam bediente uns mit kohlesäurehaltigen Getränken und leckeren Fleischkäsvarianten im knusprigen Brötchen, garniert mit Senf, Gurken, Paprika und Karotten. Zum Abschluss gab es dann süße Gaumenschmeichler. Weiter ging die Fahrt, an zwei Mühlen vorbei, entlang der Glems bis Markgröningen. Am Rathaus erholten wir uns vom Anstieg der letzten Meter und stärkten uns nochmals durch das Serviceteam.

Beim letzten  Abschnitt hatten wir einerseits guten Rückenwind aber auch das nahe Ziel, die Gartenwirtschaft am Kleinaspergle, steigerte nochmals das Fahrtempo. In gemütlicher Runde  schauten wir alle auf die herrliche Radtour zurück die ohne Schaden an den Radlern und den Rädern endete. Ein besonderes Lob wurde den „echten“ Radfahrern ausgesprochen die ohne Elektrounterstützung die Strecke bewältigten. Zur Erinnerung erhielten alle Teilnehmer noch frisch geerntetes Getreide.

Wir freuen uns auf die nächste gemeinsame Radtour 2016. 

 

ASP-Radteam

Dieter Sommer


                       Busfahrt ins schöne Allgäu

                          Mittwoch, 15. Juli 2015

Alle Erwartungen weit übertroffen…

 

...war die einhellige Meinung aller Teilnehmer der Busfahrt ins schöne Allgäu.

 

Frohgestimmt, voller Erwartungen und bei herrlichem Sommerwetter fuhren 31 Aktive Sparkassen Pensionäre am Morgen des 15. Juli 2015 mit einem nagelneuen, komfortablen Reisebus los in Richtung Oberstaufen. Unser charmanter Busfahrer machte uns immer wieder auf Besonderheiten links und rechts der Strecke aufmerksam. So staunten viele von uns angesichts der massiven Bauarbeiten und Erdbewegungen zur Durchführung des Projektes Stuttgart 21. An der Raststätte Illertal legten wir dann die erste Pause ein. Das ASP-Team hatte ein zünftiges Vesper vorbereitet, was sich alle genüsslich schmecken ließen.

 

Nach dieser kurzen Pause ging es zügig weiter. Bald schon veränderte sich das Landschaftsbild. Sanfte Hügel und grüne Wiesen, soweit das Auge schaute. Der schöne Blick auf den kleinen und anschließend auf den großen Alpsee ließ unsere Herzen bereits höher schlagen. Bald danach die erste Überraschung dieses Tages: ein kurzer Zwischenstopp beim früheren Ferienhotel Wolfsried. Viele Erinnerungen an manche Seminartage, die wir dort verbracht hatten, wurden unter den Teilnehmern lebhaft ausgetauscht. Was war das für eine Freude, diesen Ort so unverhofft wieder zu sehen.

 

Kurz danach erreichten wir Oberstaufen. Im „Wirtshaus im Park“ genossen wir ein vorzügliches Mittagessen, bevor wir anschließend zu einem gemütlichen Stadtbummel aufbrachen. Viele von uns kamen nicht an dem kleinen Eisstand vorbei, ohne sich eine – wie alle bestätigten - köstliche Erfrischung zu gönnen. Aber auch manch andere Ladengeschäfte weckten das Interesse einzelner Teilnehmer. Immer wieder ging unser Blick auf die naheliegenden Bergketten und bewaldeten Hänge.

„Mehr Allgäu geht nicht“, so heißt es ja in der Werbung des Ortes. Doch wir durften bald danach einen weiteren Höhepunkt dieses Tages erleben:

 

Über Oberreute führte uns nun die Fahrt nach Sulzberg zum „Gasthof Alpenblick“. An einem der schönsten Aussichtspunkte Vorarlbergs, auf 1015 Meter Höhenlage, hatten wir einen grandiosen Ausblick auf die Allgäuer und Schweizer Berge sowie zum Bregenzerwald. Und dies garniert mit leckerem Topfen- oder Apfelstrudel – natürlich mit Vanilleeis und Vanillesoße -, erfrischendem Eisbecher oder sonstigen Köstlichkeiten. Genuss pur – für alle Sinne! Hier hätten wir es schon noch ein paar Tage ausgehalten…

 

Als dann bei der folgenden Weiterfahrt spontan noch das Ziel „Bodensee“ ausgegeben wurde, brach Jubel im Bus aus. Sehr sicher chauffierte uns unser Busfahrer durch die schöne Landschaft bis nach Lindau an den Hafen. Wir erfreuten uns an dem herrlichen Panorama, dem schönen Anblick eines einlaufenden Ausflugsdampfers und dem wohltönenden Gesang der russischen Straßen-musikanten. Allerdings durfte unser Bus dort nicht lange parken, so dass es schon nach einer Viertelstunde wieder weiterging. Was hatten wir bis dahin nicht schon alles sehen und erleben dürfen. Noch im Bus schwärmten viele von den tollen Eindrücken und Ausblicken dieses Tages.

 

Und bei der nächsten Pause – jetzt schon auf dem Rückweg – gab es ein weiteres Highlight: den berühmten, äußerst leckeren Hefezopf, mit dem uns nun das bewährte Organisationsteam vom ASP  noch überraschte.

 

Ja, in der Tat: alle Erwartungen wurden weit übertroffen. Im Namen aller Teilnehmer bedankte sich Friedrich Rutte daher herzlich bei Renate Bürle, Rita Billia, Monika Faeseler sowie Adolfine Kübler für die hervorragende Organisation und Durchführung dieses erlebnisreichen, tollen Ausfluges in das schöne Allgäu, der allen Teilnehmern so überaus große Freude bereitet hat. Und alle Teilnehmer waren sich darin einig:

„Einmal ASP – immer ASP“! Wenn es dieses engagierte Team nicht geben würde, es müsste geschaffen werden. Einig waren wir uns aber auch,  dass vor allem unserer Kreissparkasse ebenfalls ein großes Dankeschön gebührt, ein so vielseitiges Angebot für uns Pensionäre zu bieten.

 

Horst Neidhart


                            Weindorf Heilbronn

                   Mittwoch, 16. September 2015

 

„Wein ist ein Regen für den Seelen-Garten“…

…so die Weisheit des persischen Dichters  Rumi.

Nun, am 16. September 2015 hatten wir beides: Wein und Regen. Doch der Regen sollte die gute Laune der 32 „ASPler“ in keinster Weise trüben. Schon während der Zugfahrt nach Heilbronn war zu spüren, wie sehr sich alle Teilnehmer wieder auf diesen Termin der ASP gefreut hatten. Unser Ziel war diesmal das Weindorf in Heilbronn.

Zur Einstimmung sorgten wir mit einem leckeren Mittagessen im Ratskeller erst einmal für eine gute Grundlage. Für die Zeit bis zur Eröffnung des Weindorfes hatte unser Guide Werner Knoll dann einen super Tipp parat:  ein Besuch im „schönsten Kaufhaus“ von Heilbronn. Wer diesen Laden noch nicht besucht hat, hat echt etwas versäumt. Ein altes, tolles Geschäft mit über 5000 Produkten zum Stöbern und Entdecken, wie es im Prospekt der Seifen-Reinhardt GmbH heißt. Oder wie es der Inhaber treffend mit einfachen Worten ausdrückt: „Was ma‘ bei uns net findet, des brauch‘ ma au‘ net!“.  Einige von uns fanden hier Sachen, nach denen sie schon so lange gesucht hatten, und kauften diese auch ein. Sogar ein Spinnenfang-Gerät wanderte so über die altehrwürdige Ladentheke…

Mit unserem Besuch in diesem eigentlich unter Denkmalschutz gehörenden Laden hatten wir nun auch den Wettergott (oder war es Bacchus?) freundlich gestimmt. Der Regen hatte aufgehört und damit auch unsere Sorge, dass aus einem trockenen Lemberger womöglich ein verwässertes Schorle  werden könnte. Nach dem sich die meisten von uns auch noch mit einem originellen 0,1l Henkelgläschen ausgestattet hatten, konnte der Bummel durch das gemütliche Weindorf mit seinen sehr dekorativ geschmückten Verkaufsständen der Winzergenossenschaften, Kellereien und Weingüter aus dem gesamten Großraum Heilbronn, dem Weinsberger Tal, dem Zabergäu und dem Hohenhoher Land beginnen.

Egal ob ein leichter, fruchtiger Weißwein, ein erfrischender Rosé oder ein ausdruckstarker, kräftiger Rotwein den Weg in unsere Kehlen fand: es war wie erfrischender „Regen für unseren Seelen-Garten“. Und auch egal, ob wir beisammen saßen oder standen, es gab so viel zu erzählen. Dass dabei auch immer wieder laut und anhaltend gelacht wurde, zeigte deutlich, wie wohl wir uns alle in dieser Gemeinschaft fühlten. Nur schade, dass die Zeit so schnell verging und wir uns dann wieder am Bahnhof zur Heimfahrt trafen. Doch vorher versammelten wir uns noch unter dem Plakat am Ausgang des Weindorfes, um die dortige Aussage zu bestätigen: „Ade – war schee!“.

Unser herzlicher Dank gilt Werner Knoll und Reinhard Fröhlich für die – wie immer – sehr gute Organisation. Und dem „Ade – war schee!“ fügen wir gerne übereinstimmend noch hinzu: „Mit dem ASP isch’s immer schee!“   

Horst Neidhart

                                  Maulbronn

                          Klosterbesichtigung

                     Dienstag, 6. Oktober 2015

Hölle mit Paradies…

…so oder ähnlich hatte schon der bekannte deutsche Schriftsteller Hermann Hesse seinen Aufenthalt im Kloster Maulbronn beschrieben. Nun, von der Hölle haben wir glücklicherweise nichts gespürt, jedoch ins Paradies durften wir alle eintreten. Wir, das waren 35 aktive ASPler, die unter Leitung von Dieter Volz das UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn besuchten und an einer äußerst interessanten Führung teilnahmen. Schließlich handelt es sich beim Kloster Maulbronn um die am vollständigsten erhaltene Klosteranlage nördlich der Alpen.

Wissenswertes und Amüsantes wechselten sich dabei ständig ab. Bereits im Jahre 1147 begannen zwölf Zisterziensermönche aus Neuburg im Elsaß in der Abgeschiedenheit des Salzachtales mit der Errichtung der Klosterkirche. Im Lauf der Jahrhunderte erweiterten die Mönche ihre Klosteranlage um immer mehr stattliche kirchliche Bauten sowie Wirtschaftsgebäude. Wobei in der Architektur ein interessanter Mix aus Romanik und Gotik zu erkennen ist. Dies wird besonders am „Paradies“, der Vorhalle zur Klosterkirche, deutlich. Denn hier arrangieren sich Spitz- und Rundbögen harmonisch miteinander. Doch was war die Hölle dort im Kloster? Nein, nicht die im Kloster lebenden Mönche haben ihren Tagesablauf, der streng nach den harten Ordensregeln der Zisterzienser geregelt war, so beschrieben. Es war die Zeit nach der Reformation in Württemberg, als 1534 auch Maulbronn lutherisch – und damit die Zisterzienser Mönche dort nicht mehr geduldet - und das  Kloster 1556 statt dessen in eine evangelische Klosterschule umgewandelt wurde. Hier sollte ab sofort der Nachwuchs an evangelischen Pfarrern herangebildet werden. Zu den bekanntesten Absolventen zählen Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin und eben auch Hermann Hesse, der seinen Aufenthalt dort als „Hölle“ empfand und sein Trauma aus dieser Leidenszeit später in seinen Büchern „Unterm Rad“ sowie „Narziss und Goldmund“ verarbeitet hat.

Besonders beeindruckte uns die dreischiffige Klosterkirche. Sie ist ungewöhnlich lang, da sie aus der Mönchskirche und der Laienkirche besteht, wobei ein romanischer Lettner – eine Steinmauer -  beide voneinander trennt. Eine Besonderheit stellt auch das überlebensgroße Kruzifix vor der Chorschranke dar. Das Meisterwerk besteht aus einem einzigen Steinblock, aus dem die leidende Christusfigur und das Kreuz selbst sehr realistisch herausgearbeitet wurden. Wobei das Kruzifix exakt so ausgerichtet ist, dass an den längsten Tagen im Jahr nach zehn Uhr die Sonnenstrahlen die Dornenkrone Christi rot aufleuchten lassen.

Dies und noch viel mehr erfuhren wir von unserer kompetenten Führerin Sonja Hagenlocher. Und immer wieder gab es zwischendurch auch manches zum Schmunzeln. So zum Beispiel die Legende vom Maultier, welches die genaue Stelle für die Klostergründung bestimmt haben soll. Schmunzeln mussten wir auch über die Geschichte zur Herkunft des Namens „Eilfinger“, der Bezeichnung der Weinlage „Eilfinger Berg“. So erzählt die Legende, dass die Mönche, die ja in der Fastenzeit keinen Wein trinken durften, ihre Finger in das köstliche Nass steckten, um sie danach abzuschlecken. Wobei sich mancher der Mönche gewünscht haben soll, elf (damalige Schreibweise „eilf“) statt zehn Finger zu haben.

Dass der verschwenderischen Abt Entenfuß, den Doktor Faustus ins Kloster gebeten hatte, um dort Gold herzustellen, amüsierte uns ebenso wie die bekannte Geschichte von der Erfindung der schwäbischen Maultaschen, den „Herrgottsb’scheißerle“ durch den Laienbruder Jakob.  

Weniger bekannt war einigen von uns jedoch, dass es seit 2013 auch eine 2-Euro-Münze gibt, auf der die beiden berühmtesten Ansichten des Klosters zu sehen sind: So zeigt die rechte Bildseite der Münze die Klosterkirche mit ihrer Vorhalle, dem Paradies, und links den dreischaligen Brunnen des gotischen Brunnenhauses, seit seiner Rekonstruktion 1878 das Wahrzeichen des Klosters.

Als wir uns mit unserer Führerin noch in das „Calefactorium“, einem kleinen backofenförmigen Gewölbe - dem einzig beheizbaren Raum im ganzen Kloster - begaben, wurde uns ganz von alleine warm. Doch für etwas Erfrischung hat dann der Himmel gesorgt, als wir über den Klosterhof wieder zu unserem Bus zurück gingen. So endete unser sehr aufschlussreicher Besuch des Klosters letztlich noch mit einer kleinen Schirm-Prozession.

In Fessler’s Backhaus in Kleinglattbach ließen wir den Nachmittag dann bei Kaffee und Kuchen gemütlich ausklingen. Wieder einmal hat es sich gezeigt: die Teilnahme bei einer ASP-Veranstaltung ist immer ein besonderer Höhepunkt. Dem Organisationsteam - und diesmal besonders Dieter Volz – sei daher herzlichst gedankt. Schon jetzt sind wir auf die Programmpunkte des nächsten Jahres gespannt und freuen uns sehr darauf. Dabei wissen wir „Ehemaligen“ es sehr wohl zu schätzen, dass unsere Kreissparkasse uns mit diesem Projekt auch weiterhin ihre Verbundenheit beweist, so wie dies auch umgekehrt für uns gilt. 

Horst Neidhart