Frohsinn in der Weinstube am Bächle in Häfnerhaslach

                              10. Februar 2016

 

„Erst feiern – dann fasten“,

 

unter diesem Motto trafen sich am Aschermittwoch über 30 Teilnehmer in der Weinstube am Bächle in Häfnerhaslach zum inzwischen schon traditionellen Besen-Besuch. Mit einem kleinen Gedicht zum Thema „Frohsinn hat noch nie gereut, schon gar nicht unter nette Leut“ wurden die Teilnehmer gleich zu Beginn gut auf das obige Motto eingestimmt. Aber eigentlich wäre dies gar nicht nötig gewesen, denn alle Teilnehmer hatten von sich aus schon beste Laune mitgebracht.

 

Leckeres Essen, guter Wein und tolle Stimmung – konnte das noch getoppt werden? Ja, konnte! Werner Knoll hatte einen Überraschungsgast mitgebracht, seinen Freund Günther. Und Günther brachte den Besen zum „Rocken“. Seine fetzige Musik, profihaft vorgetragen, mit vielen Titeln aus den frühen 60er und 70er Jahren, riss alle Teilnehmer regelrecht mit und unsere Stimmbänder wurden sehr beansprucht. Dabei zeigte es sich, dass die meisten von uns doch sehr textsicher waren. Immer wieder gab es „Zugabe“-Rufe. Und auch die Wirtsleute vom Besen, das Ehepaar Stuber, waren von unserer Stimmung begeistert und meinten, solche Gruppen wünschten sie sich öfters.

 

In den Musikpausen gab es dann immer mal kleine, gereimte schwäbische Geschichten aus dem Alltag, die von den Teilnehmern mit lautem Lachen quittiert wurden. Dass daneben aber auch die Unterhaltung nicht zu kurz kam, ist selbstverständlich. Aber nicht nur über die früheren Jahre unserer Tätigkeit in unserer Sparkassen haben sich die Teilnehmer unterhalten. Auch die jetzige schwierige Situation in der Kreditwirtschaft und evtl. Auswirkungen auf unsere Sparkasse wurden lebhaft diskutiert. Und alle Teilnehmer waren sich einig darin, wie wichtig es gerade jetzt ist, in unseren ja immer noch stattfindenden Gesprächen mit Kunden darauf hinzuweisen, dass es gerade in diesen Zeiten gut ist, ein Kunde unserer Kreissparkasse zu sein.

 

Wie so oft, ging auch dieser Nachmittag viel zu schnell vorbei. Wir alle danken unserer Fine Kübler für die gute Organisation und Werner Knoll für die gelungene, musikalische Überraschung. Den Frohsinn dieser unbeschwerten, lustigen und unterhaltsamen Stunden nehmen wir mit uns mit und freuen uns auf ein Wiedersehen bei der nächsten Veranstaltung mit unserem „ASP“.

 

Horst Neidhart

 

                         Besuch der Filmakademie

                                 16. März 2016

 

„Wir entdecken die Filmakademie

                                        Baden-Württemberg in Ludwigsburg“

 

Die Aktiven Sparkassen Pensionäre (ASP) haben im Jahresprogramm 2016 als zweite Veranstaltung den Besuch der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg eingeplant.

 

Weit über 60 Pensionärinnen und Pensionäre hatten sich angemeldet.

 

Diese große Zahl der Interessierten traf sich zunächst bei der Hauptstelle am Schillerplatz. Gemeinsam gingen wir dann zur Filmakademie. Dort wurden wir schon vom 1.Vorsitzenden des Fördervereins Herrn Matthias Berlinghof und dem Studierenden Herrn Tobias Gerginov erwartet.

 

Beide Herren informierten uns über die Geschichte und Entwicklung der Filmakademie.

 

Die 1991 gegründete Filmakademie Baden-Württemberg zählt heute zu den international führenden Ausbildungseinrichtungen für Film und Medien und feiert in diesem Jahr das 25jährige Jubiläum mit zahlreichen Veranstaltungen mit hochrangigen Vertretern aus Film und Fernsehen.

 

Das praxisorientierte Lehrkonzept „Learning by Doing“ macht das Studium in Ludwigsburg zu einer einzigartigen Erfahrung.

 

Betreut und unterrichtet werden die circa 500 Studierenden von über 300 hochkarätigen Fachleuten aus der Film- und Medienbranche.

 

So gewinnen die Studierenden das nötige Rüstzeug, um als Absolventen in einem oft hart umkämpften Markt zu bestehen.

 

Danach wurden wir in zwei Gruppen durch verschiedene Bereiche der Filmbearbeitung geführt. Im Studio 2 wurde uns die Bedeutung des grünen Vorhangs erklärt. Weiter ging es ins Tonstudio wo uns die Bedeutung von Geräuschmachern klar wurde. Im Techniklager staunten wir über die Bandbreite  des Equipments und die Informationen  wie heute Film gemacht wird.  

 

Zum Abschluss sahen wir noch unterhaltsame Kurzfilme.

 

Friedrich Rutte vom ASP-Team dankte am Ende beiden Herren unter großem Beifall der Teilnehmer und überreichte ihnen jeweils ein Präsent.

 

Im Restaurant JOE PENA´ S auf dem Akademiehof ließen wir den Abend bei angeregten Gesprächen ausklingen.

 

Friedrich Rutte

 

 

Vom tristen Regengrau ins schönste Himmelsblau…

 

…wanderten die Aktiven Sparkassen Pensionäre am Mittwoch, den 15. Juni 2016 rund um die idyllisch gelegenen Stuttgarter Parkseen.

 

Schon als sich die knapp 30 Teilnehmer – unter ihnen erfreulicherweise auch etliche „Neulinge“ - am Schillerplatz vor unserer Sparkasse trafen, war die gute Laune zu spüren, die alle mitgebracht hatten. Bernhard Eberl, unser heutiger Wanderführer, hatte gerade alle Namen auf seiner Teilnehmerliste abgehakt, als auch schon unser Bus eintraf, der uns nun zum Schloss Solitude, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung, brachte.

 

Aufmerksam lauschten wir zunächst den Ausführungen von Bernhard Eberl, der uns einen kurzen aber sehr interessanten Überblick über das in den Jahren 1763 – 1769 im Auftrag des damaligen Landesherrn Herzog Carl Eugen errichtete imposante Bauwerk und seine Nebengebäude vermittelte. Dies garnierte er gekonnt mit kleinen Episoden aus der Regierungszeit dieses Landesfürsten und dessen großer Vorliebe für die Jagd.

 

Nachdem wir dann den wundervollen Ausblick von der Solitude intensiv genossen hatten, wies  uns Bernhard Eberl noch auf die im Boden eingelassene Bronzetafel von 1820 hin. Diese bildet den Anfangspunkt der Grundlinie Solitude-Ludwigsburg (Länge 40 118,718 Pariser Fuss = 13 032,14 Meter) und war für die damalige Landesvermessung eine wichtige Grundlage.

 

Mit so viel Hintergrundwissen versehen, starteten wir dann frohgemut und dem Regen trotzend unsere Wandertour, die uns nun auf guten Wegen zum Bärensee führte. Natürlich gab es auch diesmal bei der ersten Rast an einer Forsthütte wieder den traditionellen Hefezopf  als unverzichtbare Wegzehrung; Petra Benub und Hertha Stahl sei Dank!

 

Unterwegs hieß es immer wieder die Augen offen zu halten und sich an den Schönheiten der Natur zu erfreuen. Für Entzücken sorgte die Entenmama mit ihren Jungen am Seeufer, aber auch die blühenden Seerosen erfreuten uns sehr.

 

Bald schon war das Bärenschlössle in Sicht. Hier machten wir Mittags-Rast. Von Bären war zwar auch heute – wie schon früher – nichts zu sehen, mit einer Ausnahme: Zwei bronzene, lebensgroße Bären, die durch millionenfaches Streicheln schon hell glänzen. 

 

Der Blick aus den Fenstern des Restaurants zeigte uns, dass das triste Regengrau inzwischen einem strahlenden Himmelsblau gewichen war. Also Ende der Mittagspause, Schirme wurden jetzt nur noch zum Trocknen aufgespannt. Mit bester Laune führten wir unsere Wanderung fort entlang des Ufers  vom Neuen See und anschließend vom Pfaffensee.  Immer wieder boten sich uns sehr schöne An- und Ausblicke, die manchen Fotografen unter uns zum Auslöser greifen ließen. In den Seen spiegelten sich der blaue Himmel und die Bäume am Ufer. Kleine Frösche hüpften am Uferrand und Fischreiher suchten sich ihr Mittagsmahl. Eine Vielzahl von Enten und Blesshühnern tummelte sich aufgeregt um unsere Füße, um die vom Mittagessen übriggebliebenen Brotkrümelchen zu erhaschen, die einige von uns ihnen zuwarfen. So hatten letztlich alle ihre Freude.

 

Über den Pfaffenwald ging es nun weiter zum ebenfalls sehr idyllisch gelegenen Katzenbachsee. Bei einer kurzen Rast genossen wir auch hier den schönen Anblick, sahen erneut den kleinen Fröschen zu, die auch hier am Uferrand hüpften oder den Fischreihern, die sich auch hier durch unsere Anwesenheit nicht stören ließen.

 

Noch immer über uns strahlend blauer Himmel, was unsere Lust und Vorfreude auf die nun geplante Einkehr im Biergarten Katzenbacher Hof kräftig steigen ließ. Nach flottem Marsch war denn auch dieses Ziel bald erreicht: Ein großer Biergarten in traumhafter Lage, von Wiesen und Wald umgeben – der richtige Ort, um dem Alltag für eine Weile zu entfliehen.

Für evtl. „Wiederholungstäter“ dieses besonderen Erlebnisses der Hinweis: Kein Ruhetag, bei sehr schlechtem Wetter empfiehlt sich jedoch ein vorheriger Anruf.

 

Und noch etwas muss erwähnt werden: Obwohl es dort sogar ein Public Viewing der Fußball EM gab, hatten wir uns alle auf den Bänken unter den Sonnenschirmen niedergelassen und unterhielten uns angeregt miteinander. Frühere Erinnerungen an unser gemeinsames Wirken wurden ebenso ausgetauscht wie Tipps über mögliche künftige Freizeitaktivitäten. Jedoch auch die aktuelle Situation im Finanzsektor und deren Auswirkungen auf unsere Sparkasse wurde intensiv zwischen uns erörtert und auch, wie wir als ehemalige Mitarbeiter positiv auf von Kunden an uns herangetragene Reaktionen reagieren können.

 

Erneut zeigte sich, welch guter Geist noch immer zwischen all den früheren Kolleginnen und Kollegen herrscht. Wie wir uns noch immer als Teil unserer „Sparkassen- Familie“ empfinden und auch dankbar dafür sind, dass uns unsere Sparkasse diese tolle Einrichtung „ASP“ bietet und auch fördert. So war es auch kein Wunder, dass es beim Auseinandergehen wieder hieß: „Also, bis zum nächsten ASP-Highlight!“ 

 

Unser Dank gilt aber auch wieder für die hervorragende Organisation dieser tollen und erlebnisreichen Wanderung unserem Kollegen und Wanderführer Bernhard Eberl sowie dessen  Ehefrau Renate, sowie Monika und Rainer Faeseler, die beide allerdings  aus persönlichen Gründen diesmal leider nicht selbst dabei sein konnten.

 

Wir alle sind überzeugt: wenn es das ASP-Team nicht geben würde, man müsste es erfinden.         

 

                                                                                                                              Horst Neidhart  

 

 

Ganz schön gesalzen…

Was sonst eher der Beginn einer negativen Beschreibung ist, gilt diesmal als dickes Lob für einen erneut tollen Ausflug der Aktiven Sparkassen-Pensionäre.

Bestens gelaunt trafen sich 35 ehemalige Kolleginnen und Kollegen am 15. Juli 2016 morgens am Bahnhof Ludwigsburg, um von hier aus einen Ausflug nach Bad Friedrichshall zu unternehmen. Auf dem von Werner Knoll und Reinhard Fröhlich gestalteten Programm standen eine Stadt- und Schlossführung, ein gemeinsames Mittagessen, anschließend die Einfahrt in das Salzbergwerk und der gemütliche Ausklang bei Kaffee und Kuchen.

 

Kein Wunder, dass alle Teilnehmer neben ihrer guten Laune auch hohe Erwartungen an diesen Tag mitbrachten, zumal selbst die Wetterprognose positiv war. Bedingt durch einen Zugausfall verzögerte sich dann zunächst einmal der Start, was unserer guten Stimmung jedoch keinerlei Abbruch tat. Hatten sich doch die Teilnehmer viel  zu erzählen, was sie so alles seit unserer letzten Unternehmung unternommen und erlebt hatten. Dank Petra Benub und deren gekonnten Umgang mit Apps auf ihrem Smartphone, war auch das Problem der Anschlussverbindungen schnell gelöst und keinerlei Nervosität bei den Organisatoren zu verspüren.

Flott ging es mit dem nächsten Zug nach Heilbronn, dort rascher Umstieg in die Stadtbahn und bald danach waren wir in Kochendorf - einem Stadtteil von Bad Friedrichshall - und damit an unserem Ziel angelangt. Hier trafen wir kurz danach unsere Gästeführerin Yvonne, die uns während des nun folgenden Rundganges durch den historischen Ortskern in den nächsten 1 ½ Stunden in sehr lockerer Form sehr viel Interessantes und Wissenswertes aus der langjährigen Geschichte des Ortes und der Region vermittelte. Die Führung begann am Schloss Lehen, welches heute als Schlosshotel genutzt wird.

 

Der bereits 1553 errichtete Renaissancebau liegt in einem kleinen Schlosspark am Ufer des Kochers. Wie wir erfuhren, erhielt die auf eine ältere Wasserburg zurückgehende Anlage ihren Namen dadurch, dass der damit verbundene Besitz seit 1294 ein Lehen war. Unsere charmante Führerin Yvonne ließ uns dann eintauchen in die Geschichte der Herren Greck von Kochendorf und der Freiherren von Gemmingen. Ein prächtiger Wappenstein dieser edlen Herren ziert noch heute das Hauptportal des Schlosses. Im Inneren des Schlosses fühlten wir uns durch die bildhafte Schilderung und die tolle Atmosphäre des gewölbten Raumes mit seinen Deckengemälden von früheren Ritterturnieren beinahe in jene mittelalterliche Zeit zurückversetzt.

Vom Lehenschloss ging es dann auf den Lindenberg zum zwischen 1599 und 1602 ebenfalls im Renaissance-Stil errichteten Greckenschloss. Das stattliche Gebäude ist ein Repräsentant für jene Herrschaftshäuser, die noch heute den Eindruck des feudalen Lebens des niederen Adels jener Zeit widerspiegeln. Davon erzählten denn auch die Schilderungen unserer Führerin über die harten Frondienste und die dadurch ausgelösten Hungersnöte der Landbevölkerung dieser Region. Aber auch der Dreißigjährige Krieg sowie der Zweite Weltkrieg hinterließen in diesem Stadtteil ihre Spuren. Während in diesen alten Gemäuern später schon mal eine Zigarrenfabrik und auch eine Likörfabrik untergebracht waren, hallen  heute frische Kinderstimmen durch die Flure. Denn nach einer umfassenden Sanierung und Neueinweihung im September 2010 wird das Gebäude inzwischen von der Grundschule Kochendorf, sowie einer Musik- und einer Mal- und Kreativschule genutzt.

 

Bedingt durch den morgendlichen Zugausfall und den damit verspäteten Start unserer Führung reichte die Zeit dann nicht mehr, auch noch das dritte Schlösschen, das St. Andrésche Schlösschen, zu besichtigen. Stattdessen gab uns die Führerin noch einen kurzen geschichtlichen Überblick zum Thema Salzabbau in Jagstfeld und Kochendorf und steigerte damit unsere Neugier auf die später vorgesehene Einfahrt in den 180 Meter tiefen Schacht „König Wilhelm II“. Als kleine Erinnerung an diese sehr aufschlussreiche Führung erhielt jeder von uns von Yvonne ein kleines „Salzstreuerle“ mit Jodsalz aus dem Salzbergwerk.

Nachdem so unser Wissensdurst gestillt war, galt es nun auch etwas gegen den inzwischen aufkommenden Hunger zu unternehmen. Und so führte uns der Weg direkt zum bereits 1561 im „Greckschen Lagerbuch“ erwähnten „Schenkhaus der Herrschaft“ und heutigem „Gasthof zur Krone“. Auch dies eine sehr gute Wahl unseres Organisationsteams, welches nun die Eintrittskarten für die Schachteinfahrt verteilte.

 

Ein kurzer „Verdauungsspaziergang“ brachte uns jetzt zum Höhepunkt unseres Ausfluges: dem Rundgang durch das Salzbergwerk Bad Friedrichshall. Es war der faszinierende Besuch einer Welt unter Tage. Auf einem großen Schaubild am Eingang konnten wir die riesigen Ausmaße des Salzvorkommens in dieser Region erkennen. Bereits 1816 wurde hier in Jagstfeld ein Steinsalzlager in 150 m Tiefe entdeckt und damit ein für die damalige Zeit einzigartiger Salzreichtum nachgewiesen.

Zügig ging es nun zum Schachteingang, um mit dem sehr rustikal wirkenden Förderkorb in die Tiefe zu fahren. Mit lautem Getöse sauste der Korb mit jeweils 12 Teilnehmern in die Tiefe, um nach 30 Sekunden und 180 Metern mit einem heftigen Ruck zum Stillstand zu kommen. Gitter und Türen wurden geöffnet und wir mit einem herzlichen „Glück auf!“ von einem Bergmann begrüßt. Nun konnten wir uns in aller Ruhe auf den 1,5 km langen Rundweg begeben. Eine unglaubliche Faszination unter Tage erwartete uns. Hier die wichtigsten Stationen unserer Entdeckungstour: Aufbereitungsanlage, Geologiekammer, Gedenkstätte KZ-Kochendorf, Kunsteinlagerungen, Technikkammer, Kristallsaal, Hightechkammer und der Kuppelsaal.

 

Die einzelnen Kammern unter Tage sind zwischen 10 und 20 m hoch, jeweils 200 m lang und könnten durchaus mit Autobahntunneln verglichen werden. Wobei das Streckennetz unter Tage auch mit einem Straßennetz über Tage verglichen werden kann. Es ist fast unvorstellbar, dass allein in dem Bereich „Werk Heilbronn und Kochendorf“ ein Streckennetz mit über 800 Kilometern (!) entstanden ist, quasi eine Autobahn im Dunkeln. Und ebenfalls kaum vorstellbar, dass die Hohlräume unter Tage ein Volumen von rund 60 Millionen Kubikmetern haben.

 

Dies und noch viel mehr konnten wir bei unserem Rundgang durch die salzige Unterwelt erfahren. Wobei den Besuchern in den verschiedenen Salzkammern durch interessante und auch interaktive Präsentationen die Geschichte des Salzbergbaus sehr gut veranschaulicht wird. In den begehbaren Kuben wird durch moderne Medieninstallationen, durch interessante Laboreinrichtungen sowie diversen interaktiven Bereichen sowohl die Entstehung des Salzes im Raum Heilbronn vermittelt, aber auch die weltweiten Vorräte dokumentiert und darüber hinaus verschiedene Salzgewinnungsarten vorgestellt. Hier begegnen sich Vergangenheit und Gegenwart. Und anhand verschiedener Ausstellungs-objekte bekamen wir einen Eindruck über die vielfältige Verwendung des Salzes in unserem Alltag.

Beeindruckend unser Gang durch die Geologiekammer: Eine Zeitreise in die Erde, welche durch einen 160 Meter langen geologischen Bohrkern, durch Saurier-Nachbildungen und wechselnden Lichtstimmungen dargestellt wird.

 

Doch wie heißt es so treffend: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Auch das Salzbergwerk Bad Friedrichshall hatte in der Zeit des „Dritten Reiches“ schwerwiegende Eingriffe zu erleiden. So wurden beispielsweise die bombensicheren Stollen zweckentfremdet und für die Rüstungsindustrie genutzt. KZ-Häftlinge  sollten eine Rüstungsfabrik im Salzbergwerk anlegen und für die Flugzeugindustrie Teile fertigen. An diese unsägliche Zeit erinnert die im Salzbergwerk angelegte Gedenkstätte KZ-Kochendorf; ein Ort des stillen Verweilens.

Während der Kriegsjahre wurde das Bergwerk auch als sicheres Archiv genutzt. Zahlreiche Kunstwerke von nationaler Bedeutung sowie Patentschriften, Modelle und sonstige Wertgegenstände waren dort ebenso vor einer möglichen Zerstörung geschützt wie wertvolle Altargegenstände oder Kirchenfenster. Auch aus dem Residenzschloss Ludwigsburg wurden Kunstgegenstände und Bilder eingelagert.

 

Im Kristallsaal konnten wir uns dann an der ästhetischen Schönheit des Salzes erfreuen, welche durch die indirekte Beleuchtung noch verstärkt wird. Ein Höhepunkt aber auch der grandiose Kuppelsaal. In einer Höhe von 25 m fließen hier die sich aus dem Gebirgsaufbau ergebenden Salz- und Gesteinsringe in einer Flut von künstlichem Licht zu einem imposanten Kuppelgewölbe zusammen und vermittelten uns so den Eindruck, in einem Dom zu stehen. Dieser Eindruck wurde durch die in den Seitennischen in Salz gehauenen monumentalen Reliefs noch verstärkt.

Auf unserem Rundgang sahen wir auch noch echte Förderbänder, Ladefahrzeuge sowie diverse zur Salzgewinnung verwendete Maschinen und Werkzeuge. Doch richtig authentisch wurde es für uns dann, als Einzelne aus  unserer Gruppe sich als Sprengmeister versuchten und mehrere Schausprengungen durchführten. Der heftige Knall, das laute Getöse sowie die durch die Sprengung ausgelöste starke Vibration ließen uns erahnen, welche ungeheuren Kräfte in diesen Momenten unter Tage wirkten. Unsere „Sprengmeister“ nahmen es daher auch gelassen hin, dass eine Kollegin sagte: „In jedem Manne steckt halt doch ein Kind!“

 

Und wenn schon Kind, dann geht es zum fröhlichen Abschluss auch noch auf die 40 m lange Rutschbahn, dachte sich einer von uns. Doch dies hätte der Kollege besser nicht gemacht, denn ein heftiger Stoß verursachte ihm dann ebenso heftige Rückenschmerzen. „Glück auf und gute Besserung!“

Um die beim Salzabbau entstandenen Hohlräume geologisch zu sichern,  werden seit

Anfang der 90er Jahre die Abbaukammern mit Deponiegut und Salzverarbeitungs-Rückständen verfüllt.

 

Nach diesem faszinierendem Besuch unter Tage in der Welt des Salzes und den dort konstant herrschenden Temperaturen von 18 Grad brachte uns der Förderkorb nun wieder zurück an das Tageslicht, wo uns der Sonnenschein sehr schnell wieder erwärmte.

 

Im idyllischen Garten des Schlosspark-Cafés ließen wir die Erlebnisse des Tages gemütlich bei Kaffee und leckerem Kuchen oder auch mit Eis und frischen Getränken noch einmal Revue passieren, bevor es dann wieder Zeit für die Heimfahrt wurde.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass dieser Ausflug ein echtes Highlight war. Werner Knoll und Reinhard Fröhlich gebührt somit ein dickes Lob für die Auswahl des Zieles sowie für die wie gewohnt sehr gute  Organisation und Durchführung. Es war in der Tat ein „gesalzener“, informativer und sehr erlebnisreicher Tag, den wir zusammen erleben durften. Dies brachte auch unser früheres Vorstandsmitglied, Wolfgang Heiming, in seinen Dankesworten zum Ausdruck. Wir alle wissen es sehr zu schätzen, dass unsere Kreissparkasse diese Initiative von und für die Pensionäre unterstützt und damit das gute Miteinander während unserer aktiven Zeit auch jetzt noch weiterhin fördert.

 

So ist es denn auch kein Wunder, dass sich beim Auseinandergehen alle Teilnehmer schon wieder auf die nächste ASP-Unternehmung freuen. Vielleicht sind dann ja wieder – so wie diesmal auch – neue Ruheständler dabei, die sich künftig auch zu den Aktiven Sparkassen-Pensionären zählen wollen. Wir freuen uns auf Sie!

 

Horst Neidhart

 

 

Radtour In die Heimat des Homo Steinheimensis

 

 

 

Die junge Frau, die vor 250 000 Jahren in Steinheim starb, konnte noch nicht ahnen, wie schön es in ihrer Heimat sein wird.

 

Bei bestem Fahrradwetter trafen sich 20 ASPler am 18.08. am Favoritepark um entspannt an den Neckar zu rollen und gemütlich in das Murrtal abzubiegen.

Unter der bewährten Regie von Heinz Zeyhle wurden wir am Sportplatz in Murr von unserem Betreuungsteam (Werner Knoll, Petra Benub, Reinhard Fröhlich) erwartet und mit Erfrischungen und Vitaminen versorgt.  An Steinheim vorbei ging es im Otterbachtal hinauf zum Forsthof.  Am Scheitelpunkt unserer Tour wurden wir bereits wieder erwartet und unsere Kalorienspeicher mit feinsten Speisen und Getränken aufgefüllt. So gestärkt erlebten wir den herrlichen Rundblick

(Bottwartal Stromberg Schwäbische Alb) und merkten bei der Abfahrt zum Schloss Schaubeck erst wie weit wir vorher bergauf geradelt sind.

Über Steinheim, Murr, Pleidelsheim hatten wir eine letzte Rast am Brunnen von Freiberg-Geisingen. Danach ging es nochmals hoch Richtung

Ständle am alten Bahnhof“ am Favoritepark. Spätestens hier zollten wir unseren vier, mit purer Muskelkraft fahrenden Radfreunden, vollen Respekt und waren stolz auf fast 40 km Strecke und 300 Höhenmetern.

 

ASP-Team

Dieter Sommer

 

 

 „Allmächt woar des schäi!“...

 

…so lautete auf fränkisch das einhellige Urteil aller Teilnehmer über diesen tollen Ausflug der  AktivenSparkassenPensionäre an den Großen Brombachsee. Doch der Reihe nach:

Schon als sich die früheren Kolleginnen und Kollegen morgens am Schillerplatz freudig begrüßten, war die gute Stimmung zu spüren, die alle mitgebracht hatten. Alle waren voll Erwartung und freuten sich auf diesen  Ausflug ins Frankenland, und da insbesondere auf die vorgesehene Schifffahrt auf dem Großen Brombachsee.

 

Helmut Rath begrüßte uns vor Abfahrt herzlich im Bus und überbrachte uns dabei die Grüße unseres Vorstandsvorsitzenden, Herrn Dr. Heinz-Werner Schulte,  sowie  dessen Botschaft, dass unsere Kreissparkasse die Aktivitäten der AktivenSparkassenPensionäre  auch künftig unterstützen werde. Ein kräftiger Applaus belohnte diese Aussage, denn wir alle wissen dieses Engagement unserer Kreissparkasse sehr zu schätzen.

 

Dann legte Werner, unser freundlicher Busfahrer und Meister seines Faches, den Gang ein und los ging’s. Die Fahrt ging zügig voran und wurde nur nach einer Weile durch eine kurze Rast unterbrochen. Rita Billia und Fine Kübler, unsere bewährten Organisatorinnen dieses Ausfluges, hatten ja frische Brezeln und diverse Getränke für alle Teilnehmer mitgebracht. Diese kleine Stärkung wurde von uns natürlich gerne und dankbar angenommen.

Auf der Weiterfahrt erhielten die Teilnehmer dann noch eine kleine, humorvolle Lektion „Fränggisch fier Anfänger“ und wurden dabei mit einigen Schlüsselwörtern des Fränkischen Dialekts vertraut gemacht. Insbesondere das alles ausdrückende Wort „Allmächt!“ ging bald allen flüssig über die Lippen. Lediglich der Satz „Wou die Hasen Hos’n und die Hosen Hus’n haaß’n“ bereitete noch etwas mehr Schwierigkeiten und führte zu manchem fröhlichen Lacher im Bus.

 

Bald waren wir in Gunzenhausen angelangt. Im dortigen schönen Parkhotel Altmühltal, nur wenige Gehminuten vom Altmühlsee entfernt, nahmen wir unser Mittagessen ein, bevor es anschließend mit dem Bus nach Ramsberg weiterging. Hier befindet sich der größte Binnensegelhafen Deutschlands mit 600 Wasser- und 150 Landliegeplätzen sowie die Anlegestelle der „MS Brombachsee“. Es dauerte auch nicht mehr lange, da steuerte dieses wunderschöne Schiff schon direkt auf uns zu und legte an. Es war ein toller Anblick, dieses mit drei Rümpfen  ausgestattete Schiff,  der größte und auch erste Fahrgast-Trimaran auf einem Binnengewässer, langsam auf uns zukommen zu sehen.

Voll Freude gingen wir an Bord. Hier erwartete uns bereits eine nett eingedeckte Kaffee-Tafel. Zu Kaffee, Tee oder auch heißer Schokolade gab es einen frischen, fruchtigen Obstkuchen. Kurz nach dem Ablegen hieß uns der Kapitän über den Bordlautsprecher  herzlich willkommen. Interessiert lauschten wir seinen Ausführungen über das Schiff und erfuhren so, dass auf den insgesamt 3 Decks bis zu 750 Personen befördert werden können. Trotz seiner Länge von 46 m und seiner Breite von 19 m hat dieses Schiff aufgrund seiner Bauweise nur einen Tiefgang von max. 1,40 m.

 

Aber auch allerlei Wissenswertes über den Großen Brombachsee, dem größten Stausee des Fränkischen Seenlandes, mit einer Uferlänge von 17,5 Kilometern, einer Wasseroberfläche von 8,71 km² und einer maximalen Tiefe von 32,5 Metern, konnten wir den Ausführungen des Kapitäns entnehmen.

Schon bald nach dem Kaffee zog es uns alle hinaus auf die verschiedenen Decks dieses schönen Schiffes. Die frische Brise durch den Fahrtwind sorgte dafür, dass uns die Sonne nicht zu sehr „bruzzelte“. Strahlend blauer Himmel, vermischt mit weißen Wolkengebilden, die vorbeiziehenden Segeljachten, die links und rechts am Uferrand auftauchenden Sandstrände mit ihren Beach Volleyball-Anlagen und Kinderspielplätzen vermittelten uns nicht nur ein mediterranes Ambiente sondern schon beinahe ein leichtes Kreuzfahrt-Feeling. So ging denn auch diese erlebnisreiche Rundfahrt über den See nach 1 ½ Stunden schon wieder viel zu schnell  zu Ende. Ab jetzt war wieder Werner unser „Kapitän“, der uns erneut  sicher und souverän über Autobahnen und Landstraßen Richtung Ludwigsburg chauffierte.

 

Als Training für die Lachmuskeln gab es zwischendurch dann noch einige skurrile Auszüge aus Briefen an Versicherungen. Und auch das schwäbische Gedicht „Bizeps alloi isch au net alles“ von Wilfried Albeck mit seiner Erkenntnis, „…die gröschte Gosch und’s kloinschte Hirn hockt oftmols unter oinra Schtirn…“ sorgte für Heiterkeit im Bus. Diese wurde  auch durch einen langern Stau auf der Autobahn nicht geschmälert, denn die von Werner gewählte Ausweichstrecke führte uns nun durch schmucke Dörfer und schöne Weinlandschaften.

Wieder am Schillerplatz in Ludwigsburg angekommen, waren sich alle einig, dass Rita Billia und Fine Kübler ein dickes Lob und ein herzliches Dankeschön für die Auswahl des Zieles sowie für die gute Organisation gebührt. Denn dieser Ausflug war wieder ein weiterer Höhepunkt im Jahresprogramm der ASP. So werden die Erlebnisse dieses Tages sicher bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch lange nachklingen. Oder auf Fränkisch ausgedrückt: „Allmächt! Des woar fei etzat schai!“

 

Horst Neidhart

 

Auf des „Tränenberges Höhen“ –

Eine Führung auf dem Hohenasperg.

 

Am frühen Nachmittag des 5. Oktobers 2016 trafen sich 35 kulturell interessierte Aktive Sparkassen-Pensionäre entweder am Bahnhof Ludwigsburg oder schon direkt am Löwentor auf dem Hohenasperg. Bereits auf dem kurzen Fußweg vom Asperger Bahnhof zum „Demokratenbuckel“, „Tränenberg“  oder auch dem „höchsten Berg Württembergs“ – wie der Hohenasperg ja gerne im Volksmund genannt wird, konnten wir erahnen, welch herrlichen  Ausblick wir heute, bei zwar frischem und kühlem Wind aber ansonsten sehr sonnigem Herbstwetter -  von des „Tränenbergs Höhen“ aus wohl genießen würden.

 

Der kurze Spazierweg führte uns über das Brünnele und an den sonnigen Rebhängen vorbei zum einzigen Zugang der Festungsanlage, dem Löwentor. Hier wartete bereits Armin Krüger, unser Gästeführer der Stadt Asperg, auf uns. Er machte uns auch gleich auf dieses unter Herzog Wilhelm Ludwig 1675 im Stil des Frühbarocks errichtete imposante Bauwerk aus Schilfsandstein aufmerksam und erläuterte uns das über dem Torbogen angebrachte herzogliche Wappen.

 

Dann erfuhren wir sehr viel Wissenswertes über die wechselhafte Geschichte des Hohenaspergs und dass dieser bereits 750 – 400 v. Chr. der Sitz mächtiger Keltenfürsten war. Ein interessanter Streifzug durch die folgenden Jahrhunderte zeigte auf, dass diese Burg und spätere Festung ein breites Spannungsfeld zwischen einstigem Schutz vor Eindringlingen und späterem Schutz vor Ausbrechern aufzuweisen hat.

 

Interessiert lauschten wir aber auch den Ausführungen über die Geologie des 90 Meter über seine Umgebung ragenden Zeugenberg des Keupers. Dabei erfuhren wir auch, dass die gesamte Festung ganz aus Schilfsandstein errichtet wurde. Wobei der Schilfsandstein seinen Namen einer botanischen Verwechslung verdankt, da die gefundenen Schachtelhalme fälschlicherweise als Schilf eingestuft wurden. Und für manchen von uns war es auch neu, dass hier im 19. und 20. Jahrhundert ein intensiver Gipsabbau erfolgte, der einst viele Asperger Familien ernährte. Dass der Gipskeuper am Hohenasperg für den hier seit über 1000 Jahren betriebenen Weinanbau eine gute Grundlage bildet, war dagegen den Weinkennern unter uns schon eher bekannt. Jedoch dass die Gesamtanlage des Hohenaspergs als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung besonders geschützt ist, war allerdings nicht jedem von uns bewusst.

 

Mit diesem geschichtlichen und geologischen Hintergrund ausgestattet, schritten wir dann durch das Löwentor in den Hohlweg, um von dort aus anschließend über die Brücke des Wallgrabens zu den Kasematten zu gelangen. Anhand eines Schaubildes erfuhren wir vorher noch, wie mittels eines sehr tiefen Brunnens die Wasserversorgung innerhalb der Festung gesichert war.

 

Als einer der vier Ideengeber ließ es sich Armin Krüger natürlich auch nicht nehmen, uns vor dem Besuch der Kasematten noch zu dem seit Oktober 2013 eingerichteten Informationsstand zu führen. Mit sehr anschaulich gestalteten Schautafeln widmet sich dieser Infostand den Themenfeldern Geologie und Landschaftsgeschichte. Wobei ein roter Zeitstrahl den Betrachter durch die lange Geschichte vom keltischen Fürstensitz, der Fliehburg bis hin zur Garnison und jetzigem Gefängnis führt.

 

Bei dieser Gelegenheit erfuhren wir zudem noch etliches Wissenswertes über die historisch sehr wertvollen Ausgrabungen eines keltischen Hügelgrabes beim Kleinaspergle sowie eines erst 1964 im heutigen Wohngebiet Grafenbühl entdeckten Prunkgrabes, welches auf 500 v. Chr. datiert wird. Bei diesen Ausgrabungen wurden äußerst wertvolle Grab-Beigaben gefunden, die teilweise auf den Schautafeln des Infostandes abgebildet sind. Besonders interessant, dass hierunter auch Teile waren, die eine Verbindung zum Mittelmeerraum belegen.

 

Ein wertvoller Schatz aus dem Fürstengrab des Kleinaspergle ist eine bronzene Schnabelkanne, deren Henkel in einer Halterung mit einer Maske endet. Diese zeigt ein fratzenhaftes Gesicht, welches durch seine stark hervortretenden großen Augen, den spitzen Ohren sowie den geschwungenen Locken ebenfalls Hinweise auf mediterrane Einflüsse deutlich macht. Das Original wird in den Archäologischen Sammlungen des Landesmuseums Württemberg aufbewahrt. Die Schönheit dieses Stückes konnten wir auf einer Schautafel erkennen, die uns unser Führer zeigte.

 

Nun setzte sich unsere Gruppe wieder in Bewegung und es ging in die Kasematten der Festung. Hier hieß es für einige von uns, den Kopf einzuziehen, denn unser Eintreten hatte einige der dort nistenden Tauben sehr erschreckt. Gespannt lauschten wir in diesen düsteren Räumen wieder den Ausführungen unseres sachkundigen Führers, der mit seiner anschaulichen Schilderung unseren Blick wieder zurück in das 18. Jahrhundert lenkte.

 

Wie gut, dass wir bald darauf wieder das Tageslicht erblickten und uns nun auf den Weg zur Hügelsburg machten. Dabei kamen wir am Schubartturm vorbei, in dem der Dichter Christian Friedrich Daniel Schubart 10 Jahre gefangen gehalten wurde. Nicht alle von uns wollten sich dann in dieses enge Verließ begeben, um einen Eindruck von den grausamen Haftbedingungen zu gewinnen.

 

„Jetzt rasselte die Türe hinter mir zu, und ich war allein – in einem grauen, düstern Felsenloche allein. – Ich stand und starrte vor Entsetzen, wie einer, den die donnernde Woge verschlang, und dessen Seele nun im schaurigen Totenreich erwacht. – Hier in dieser Schauergrotte, in diesem Jammergeklüft sollt‘ ich dreihundertsiebenundsiebzig Tage verächzen!...“ Soweit die Worte des Dichters, der uns damit Einblick in seine Gefühle vermittelt.

 

Da tat es dann gut, sich anschließend an den wunderbaren Ausblicken zu erfreuen, die wir von hier oben aus hatten. Diese Ausblicke waren für die meisten von uns denn auch viel interessanter wie die dort oben stehende historische Kanone mit der

Stempelung „1866 Ludwigsburg“.

 

So weiträumig auch der Ausblick von hier oben war, so bedrückend war andererseits aber auch der Blick von hier oben auf den Bereich des heutigen Vollzugskrankenhauses, dessen hohe Mauern noch zusätzlich mit Stacheldraht bewehrt sind. Noch einmal wird uns der Wandel vom Hohenasperg  von einem bedeutenden Machtzentrum der Keltenzeit, dem Herrensitz der Franken, einer Höhen- und Fliehburg, Landesfestung, Garnison und Gefängnis, Invalidenanstalt, Internierungslager bis hin zum heutigen Vollzugskrankenhaus mit angegliederter sozialtherapeutischer Einrichtung bewusst. Wer noch mehr über das Thema Freiheitsentzug als Strafe erfahren möchte, dem sei hier der Besuch des im Arsenalbau der Festung eingerichteten Museums empfohlen.

 

Doch wir hatten jetzt, nachdem sich unser Führer von uns mit launigen Worten verabschiedet hatte, noch einen anderen Besuch im Sinn: jetzt ging es auf direktem Weg ins Café Schulze in der Stadtmitte von Asperg. Bei leckerem Kuchen, diversen Getränken und netten Gesprächen klang dieser interessante Nachmittag aus. Unserer Kreissparkasse, die über diesen Weg die Verbindung zu uns ehemaligen Mitarbeitern unterstützt und fördert, dem ASP-Team, und hier insbesondere Dieter Volz, der unter Mithilfe von Bernhard Eberl diesen sehr informativen Nachmittag super organisiert hatte, gilt unser herzlicher Dank. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass wir nicht nur während unserer aktiven Zeit gut miteinander zusammen gearbeitet haben, sondern auch jetzt noch gerne die Verbindung untereinander und zu unserer Kreissparkasse halten.

 

 

Horst Neidhart